Samstag, 9. Juni 2012

Wirkung von Meditation

Wer regelmäßig meditiert bemerkt in der Regel schon nach kurzer Zeit, bei sich selbst
  • erhöhtes Wohlbefinden
  • bessere Konzentrationsfähigkeit 
  • stärkeres Einfühlungsvermögen 
  • Enstpannung im  Alltag
  • Abbau von Stress
  • Gewinn von Gelassenheit
  • Glücksgefühle nach tiefen Zuständen der Meditationen
Inzwischen sind diese Wirkungen wissenschaftlich gut belegt und abgesichert. Allgemein bekannt sind inzwischen zum Beispiel folgende Untersuchungen:

Der Neurologe Richard Davidson untersuchte mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (fMRI = functional magnetic resonance imaging) wie Glücksgefühle sich im Gehirn (genauer im linken präfrontalen Cortex)  abbilden. Personen mit langer Meditationspraxis (Tibetische Mönche) zeigen hier mit Abstand die höchste Aktivität. (vgl.  Fischer, Joan (ed.) / Wisconsin Academy review,  Volume 50, Number 1 (Winter 2004): Penn, Michael The science of happiness,   pp. 34-36).

Seine wohl bekannteste Untersuchung der Gehirne von Mitarbeitern eines Biotech-Unternehmens konnte nachweisen, dass sich bei mehr als der Hälfte von ihnen, die an etwa drei Stunden Meditation einmal wöchentlich unter der Leitung von Jon Kabat-Zinn, PhD ( dem Gründer und Geschäftsführer der Stress Reduction Clinic an der Universität of Massachusetts Medical School) teilnahmen, verbesserte Werte einstellten: 
Nach vier Monaten bemerkten sie sie bei den meditierenden Probanden eine Aufhellung der Stimmung bei gleichzeitiger Verminderung von Angst, während ihr Immunsystem messbar stabiler wurde. Was Schlagzeilen machte ... war, dass Davidson anschaulich gezeigt, dass Meditation einen signifikanten Anstieg der Aktivität in dem Teil des Gehirns herstellt, der für positive Emotionen und Eigenschaften wie Optimismus und Belastbarkeit zuständig ist - dem linken präfrontalen Kortex. Bei den oben schon erwähnten meditierenden Mönchen, leuchtete dieser Bereich auf  "wie die Lichter am Times Square" und deren Aktivität war die stärkste, die er mit seinem Team je gesehen habe - eine neurologische Erklärung ihrer "sonnigen Gelassenheit." vgl. http://www.oprah.com/spirit/Finding-Happiness-How-to-Beat-Depression-and-Anxiety # ixzz1xKjBvJJf  
Mit Hilfe der nun zur Verfügung stehenden modernen Untersuchungsmethoden konnte er nicht nur nachweisen, in welchen Bereichen des Gehirns während einer Meditation vermehrte Aktivität stattfindet, sondern sogar, dass es im Laufe der Zeit hirnorganisches Wachstum und Stabilisierungen gibt, die mit der Übung der Probanden in Meditation korrelieren.(vgl. Gehirn&Geist, Heidelberg 22.09.2005, Verlag: Spektrum der Wissenschaft) .

Olivia Carter und Jack Pettigrew von der University of Queensland, Australia, und Kollegen von der University of Queensland sowie der University of California, Berkeley berichten:
Wenn man dem rechten und dem linken Auge gleichzeitig zwei unterschiedliche Objekte zeigt, schaltet die visuelle Wahrnehmung normalerweise in kurzem Abstand zwischen beiden Objekten hin und her. Während eine auf Mitgefühl basierende Meditationsform in der Wahrnehmungsverarbeitung keine signifikanten Veränderungen ergab, konnte eine atembasierte Ein-Punkt-Meditation (die zum Beispiel mit Hilfe eines Yantra oder mit einem Mantra durchgeführt werden kann, d.A.) eine deutliche Stärkung der visuellen Konzentration auf nur eines der Objekt nachweisen. (vgl. Medical News Today: Meditation skills of Buddhist monks yield clues to brain's regulation of attention. Main Category: Neurology / Neuroscience
Nach einem Interview mit Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult Wolf Singer in der IZNF-Welt zu seinem gemeinsamen Buch mit Matthieu Ricard bestätigt sich die Steigerung des Aufmerksamkeitsvermögens und gleichzeitig lässt sich eine Stärkung des Volumens der Großhirnrinde nachweisen, die normalerweise im Alterungsprozess abnimmt. Bei regelmäßig meditierenden Menschen bleibt die Großhirnrinde altersunabhängig stabil, wobei die Autoren darauf hinweisen, dass diese Wirkung regelmäßiges Training erfordert. "Es bleibt festzuhalten: Durch Meditation verändert sich das Hirn, es ist nicht nur Autosuggestion."
ISBN-10: 3518260049)Nach Britta Hölzels Untersuchung am Massachusetts General Hospital und an der Harvard Medical School an Meditationsanfängern konnte die Neuropsychologin untersuchte ihre Probanden in einem Kernspintomographen, bevor und  "nachdem diese acht Wochen jeden Tag 30 Minuten ihre Meditationsübungen absolviert hatten. Das Ergebnis: Meditation wirkt rasch. Schon nach dieser kurzen Zeit sah sie messbare Effekte. Die Gehirnstruktur hatte sich an einigen Stellen verändert. Vor allem im Hippocampus hatte sich die Dichte der grauen Substanz erhöht. Dieser spielt eine wichtige Rolle für das Langzeitgedächtnis und für Emotionen. Aber auch in den Regionen, die mit der Selbstwahrnehmung und der Empathie gegenüber Mitmenschen assoziiert sind, nahm die graue Substanz zu." (vgl. : Meditation ist mehr als Entspannung. Forscher beweisen: Sie schützt uns vor Burn-out, trainiert das Gehirn – und macht glücklich.
Der Neurobiologe Kabat-Zinn entwickelte aus unterschiedlichen Meditationsmethoden die „Mindfulness-Based Stress Reduction“ (MBSR), prinzipiell eine Mischung, die auf der Basis der "Ein-Punkt-Meditation" (s.o.) funktioniert. Stressbewältigung durch Achtsamkeit lautet die offizielle deutsche Übersetzung. "Im Jahr 1979 führte Kabat-Zinn zum ersten Mal an der Stressklinik der Uni Worcester sein achtwöchiges Therapieprogramm durch. Rund 20 000 chronisch Kranke, Menschen mit psychosomatischen Beschwerden und Tausende stressgeplagte Gesunde haben dort bis heute daran teilgenommen." (vgl.:   Dabei lässt sich deutlich messen, wie sich der Körper bei den Übungen entspannt. "Er verbraucht weniger Sauerstoff. Die Atemfrequenz, der Laktatwert und der Blutdruck sinken. Auch der Tonus der Muskeln nimmt ab. Das Level der Stresshormone normalisiert sich. „Physiologisch passiert genau das Gegenteil einer Stressreaktion“, erklärt Kabat-Zinn."
Diese Meditationsvariante vermindert nachweislich nicht nur Stress, sondern auch seine Folgeschäden wie Kopfschmerzen, Migräne und Schlafstörungen. "In der Therapie von Depressiven hat eine abgewandelte Form des MBSR-Progamms bereits ihren festen Platz. Bei Patienten, die bereits drei depressive Episoden erlebt haben, halbierte sich die Rückfallquote. Das sogenannte MBCT wirkt als Prophylaxe, besser als Medikamente."

Dr. Ulrich Ott und Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer


Der Hypocampus ist bei meditierenden mehr ausdifferenziert. Wenn der Inselcortex im Zusammenhang mit Meditation an grauer Substanz gewinnt, bedeutet das, das die Wahrnehmung sich verbessert und die Verarbeitung von Gefühlen sich differenzierter wird, d.h. wir verbessern unsere Lernfähigkeit.

Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer

Ja, man kann die Wirkung von Meditation auf das Gehirn nachweisen. In Meditation Geübte können durch die "Top-Down-Kontrolle" ihre Gefühle besser beherrschen, z.B. besser mit ihren Impulsen oder ihrer Angst umgehen. Regelmäßige Meditation erleichtert dem Meditierenden die Anwendung der dadurch erworbenen Fähigkeiten. Es gibt also einen Trainingseffekt. Jeder Mensch kann lernen, zu meditieren. Im Unterschied zu anderen Entspannungsverfahren liegt die Kontrolle ganz beim Meditierenden selbst. Es gibt zu diesem Lernprozess unterschiedliche Zugangswege, in denen der Lehrer versucht, dem Schüler dieses Lernen zu erleichtern. (z.B. in dem er die Konzentration und Aufmerksamkeit auf den Körper oder auf bestimmte Dinge lenkt). Das Ziel ist, dass der Meditierende Selbstkontrolle über sich bekommt. Es geht nach Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer darum, dem eigenen Gedankenstrom nicht machtlos ausgeliefert zu sein, sondern den Einfluss der eigenen Gedanken aktiv unter Kontrolle zu haben.
Es ist wichtig, weniger Stress zu haben, denn Stress macht Nerven und die Immunabwehr kaputt. Bei einer guten, gesunden Lebensführung ist das Risiko der Erkrankung (z.B. bei der Demenz) geringer, bzw. die Gesundheitsreserven sind wesentlich größer.
Meditation ist eine sehr gute Strategie, Stress herunter zu regeln, die Selbstkontrolle zu verbessern und langfristig gesünder zu bleiben.
Die Hirnforschung hat dazu beigetragen, dass man die Auswirkungen von Meditation abbilden kann und dadurch zu zeigen, dass die Ergebnisse und Verbesserungen nicht nur subjektivem Erleben entsprechen, sondern tatsächlich validiert und belegt werden können. 

Deutlich nachgewiesen wurde auch, dass es keiner besonders akrobatischen Sitzhaltung oder komplizierter Atemtechniken bedarf, um zu meditieren.  Man muss also weder Mönch noch Yogi sein um von Meditation profitieren zu können.  Widerlegt ist im gleichen Zuge auch, dass es einer besonderen Weltanschauung bedürfe, um sich der unterschiedlichen Meditationstechniken zu bedienen. Keiner muss also einer Religionsgemeinschaft, einer Sekte oder einer esotherischen Gruppierung beitreten, um zu meditieren. Es geht also auch nicht darum, sich auf komplexe Gedankengänge, literarische Werke, religiöse Betrachtungen  oder mediale Inhalte zu konzentrieren. 
Hier ist weniger mehr. Je einfacher eine Meditationsform ist, je weniger sie Gedanken provoziert oder die Konzentration auf einen Inhalt verlangt, um so besser wirkt sie. 
Ein guter Meditationslehrer kann Ihnen helfen, den Aufwand der Meditation auf ein Minimum zu reduzieren und von Mal zu Mal schneller und einfacher in den meditativen Zustand zu gelangen.
Die aus meiner persönlichen Erfahrung unkomplizierteste Methode ist die Primordial Sound Meditation oder Urklangmeditation, bei der der Meditierende sein persönliches Geburtsmantra verwendet, was die Gedankenflut aushebelt und gleichzeitig aufgrund seiner Ankerwirkung den Zugang zu einem "Schwebezustand zwischen den Gedanken" begünstigt.

Nun hoffe ich, dieser Artikel war für Sie aufschlussreich, und ich freue mich sehr, wenn Sie uns in den Kommentaren an Ihren eigenen Erfahrungen über die Auswirkungen von Meditation Anteil haben lassen, oder weitere Studien erwähnen können, die Ihnen über die Wirkungen von Meditation bekannt geworden sind. 
Sollten Sie selbst noch wenig oder keine Erfahrung mit Meditation besitzen und nun Appetit darauf bekommen haben, diese wunderbare Methode für sich zu erschließen, helfe ich Ihnen gerne, einen geeigneten Lehrer in Ihrer Region für Sie zu finden.

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