Sonntag, 23. Januar 2011

Montagsübung (Auflösung von Projektion und Polarisierung)

Erleben Sie auch immer wieder Konflikte und unerklärlich festgefahrene Verhandlungssituationen? Fällt es Ihnen schwer, Rückmeldungen anzunehmen? Keine konstruktiven Lösungen für Auseinandersetzungen in der Paarbeziehung?
Das Thema ist zwar nicht mehr ganz in, dennoch denke ich nach wie vor, wir kommen als soziale Wesen nicht umhin, uns selbst im anderen zu erkennen (sehr frei nach Martin Buber: "Ich und Du").
Seit ungefähr drei Jahren gebe ich einigen meiner Kunden eine Übung aus dem Sanskrit mit auf den Weg, die ich "die Montagsübung" nenne 
,... weil ich sie mir selbst an jedem Montag gestatte:
Wann immer ich an diesem Tag der Woche einem Wesen begegne,
  • das mich freut (... inzwischen noch öfter)
  • oder ärgert (... was zum Glück immer seltener geschieht)
halte ich kurz inne und sage in Gedanken zu mir selbst: "Tat Tvam Asi" (ein Sutra was sehr frei übersetzt so viel bedeutet wie "Das bin ich auch!"),
dann atme ich aus, lasse den Gedanken los und fahre weiter fort mit dem, was ich gerade tue.

Sie ahnen, das ist, - gerade am Anfang - nicht immer einfach, besonders, wenn man jemandem begegnet, der unsympathische Seiten verkörpert.
Dennoch hilft mir persönlich diese Übung, Projektionen (anzu-)erkennen und auf diese Weise aufzulösen. Immer wenn das geschieht, lösen sich auch Gegenprojektionen auf, und die Arbeit wird unglaublich viel leichter. Nach so einem Tag bin ich abends erfrischt und entspannt.
Übrigens bestätigen mir die Kunden, dass sie die Montagsübung inzwischen liebgewonnen haben, die ihnen auf einfachem Weg zu einem Gewinn von Authentizität hilft. 

Beipackzettel: 
  • Machen Sie diese Übung möglichst nur montags, Sie würden sonst vielleicht sich selbst und Ihre Mitmenschen überfordern und durch zu schnelle Veränderungen die Balance Ihres Systems (Ihres Teams, Ihrer Gruppe, Ihrer Familie) gefährden. 
  • Zudem gibt es an den anderen Tagen sicher noch andere wichtige Themen. 
  • Wenn Sie merken, dass Sie sich plötzlich nicht mehr streiten, und Ihnen dadurch "das Salz in der Suppe" fehlt, dosieren Sie die Übung ein wenig herunter, oder 
  • gewöhnen Sie sich einfach an den inneren und äußeren Frieden :)
  • Wenn Sie diese Übung still während einer konfliktbeladenen Sitzung machen, erleben Sie unter Umständen Erstaunliches oder "nahezu Magisches".
Viel Erfolg wünsche ich Ihnen und freu' mich, wenn Sie gelegentlich an dieser Stelle darüber berichten.
(You'd prefer to read this in English?)

2 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diese diese Übung;
    daran erinnert werden jeden Montag,fände ich gut, man vergisst es immer wieder dass man ja ein Spiegelbild von sich im Anderen sieht.

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  2. Tolle Übung, lieber Thomas!
    Ich habe sie in ähnlicher Form schon oft gemacht...allerdings heißen die "Begriffe" bei mir anders ;-)
    Die Wirkung kann ich nur empfehlen!
    Vielen Dank für den guten Gedankenanstoss!
    Viele liebe Grüße,
    besser und besser,
    Gaba

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